Am 13. Oktober beraten die Unterausschüsse Jugend und Jugendhilfeplanung, am 16. Oktober der Jugendhilfeausschuss, bevor der Kreistag endgültig entscheidet: Im Haushaltsjahr 2026 drohen massive Kürzungen bei der Schul- und Jugendsozialarbeit im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Nach den vorliegenden Beschlussvorlagen ergibt sich eine Gesamtdeckungslücke von 351.685,99 Euro.
- In der Schulsozialarbeit fehlen 176.898,18 Euro. Von 59 beantragten Stellen können nur 53 gefördert werden – 6 Stellen fallen weg, darunter 5 bereits verstetigte.
- In der Jugendsozialarbeit fehlen 174.787,81 Euro. Von 26 beantragten Stellen können nur 19 gefördert werden – 7 Stellen fallen weg, ebenfalls darunter verstetigte.
Damit stehen insgesamt 13 Fachkräfte vor dem Aus – und mit ihnen die Unterstützung für hunderte Kinder und Jugendliche im Landkreis.
„Wir reden hier nicht über Millionen, sondern über ein Viertelprozent des Jugendhilfe-Etats. Für 351.000 Euro sollen 13 Fachkräfte gestrichen werden, die täglich Kinder und Jugendliche begleiten. Das ist politisch verantwortungslos“, erklärt die Fraktion.
Schul- und Jugendsozialarbeit sind unverzichtbar: Sie verhindern Schulabbrüche, helfen in Krisen, stärken Demokratie und Teilhabe. Gerade in Zeiten wachsender sozialer Probleme, internationaler Krisen und einer wachsenden Angst vor Kriegen brauchen junge Menschen mehr Unterstützung, nicht weniger.
Die Fraktion kritisiert zudem das angewandte Indikatorenmodell, das die Realität in Schulen und Sozialräumen verzerrt abbildet. „Wenn Gesamtschulen mit hohen sozialen Herausforderungen im Ranking hinter Spezialgymnasien landen oder Jugendsozialarbeit in besonders belasteten Regionen gekürzt wird, zeigt das, wie untauglich diese Kriterien sind. Gute Sozialarbeit wird sogar bestraft, weil sie Indikatoren verbessert.“
Die Linke Fraktion im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte fordert: Alle 59 Stellen der Schulsozialarbeit und alle 26 Stellen der Jugendsozialarbeit müssen erhalten bleiben. Die Deckungslücke ist im Kreishaushalt darstellbar – es ist eine Frage der politischen Prioritätensetzung.
„Wer bei Kindern und Jugendlichen spart, spart an der falschen Stelle. Wir werden in allen Gremien – im Unterausschuss, im Jugendhilfeausschuss und im Kreistag – mit Nachdruck dafür kämpfen, dass keine einzige Stelle gestrichen wird.“
Kinder- und Jugendförderung 2026–2028: Kreistag folgt Änderungsantrag von Die Linke
Am 6. Oktober 2025 hat der Kreistag Mecklenburgische Seenplatte über die Vereinbarung zur Kinder- und Jugendförderung für die Jahre 2026 bis 2028 beraten. Die ursprüngliche Vorlage der Verwaltung sah vor, die kreislichen Ergänzungsmittel lediglich auf das Mindestniveau der Landesförderung festzulegen – für 2026 wären das 7,10 Euro pro Kopf der 6- bis 21-Jährigen gewesen.
Für DIE LINKE war klar: Eine Absenkung auf das Mindestniveau hätte massive Folgen für die Jugendarbeit im Landkreis.
In den Jahren 2023 und 2025 stellte der Kreistag bewusst 8,00 Euro pro Kopf bereit, 2024 sogar 9,00 Euro. Diese Mittel wurden fast vollständig verbraucht. Mit dem Mindestmodell (Land 7,10 € + Kreis 7,10 €) ergäbe sich zwar ein Gesamtvolumen von rund 496.000 Euro, doch für Einzelprojekte und Ferienfreizeiten blieben nur etwa 37.400 Euro übrig. Der reale Bedarf lag in den vergangenen Jahren bei rund 100.000 Euro jährlich. Selbst die Verwaltung räumt ein: Mit dem Mindestniveau könnten zwar die bestehenden 18 Jahresprojekte weitergeführt werden, Neuanträge wären jedoch nicht mehr möglich.
Das hätte bedeutet: weniger Ferienfreizeiten, weniger mobile Jugendarbeit in den Dörfern, weniger Unterstützung für Ehrenamtliche – und damit weniger Chancen für Kinder und Jugendliche.
Jugendarbeit ist keine freiwillige Nettigkeit, die man je nach Haushaltslage kürzt. Sie ist Prävention, Demokratiearbeit, Schutzraum und Chancenmotor. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel, sozialer Spaltung und wachsender Unsicherheit darf hier nicht gespart werden.
Deshalb hat unser Fraktionsvorsitzender Arnold Krüger im Kreistag einen Änderungsantrag eingebracht: Die Förderung wird auf 9,00 Euro pro Kopf festgelegt. Dieser Antrag wurde mit breiter Mehrheit angenommen. Damit ist für die kommenden drei Jahre Planungssicherheit geschaffen – für die freien Träger, für Ehrenamtliche und vor allem für die Kinder und Jugendlichen im Landkreis.
Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern muss seiner Verantwortung gerecht werden. Die Landesmittel von 7,10 Euro pro Kopf reichen nicht aus. Wir fordern eine deutliche Anhebung und eine verlässliche Dynamisierung, damit die Kommunen nicht allein gelassen werden.
Mit der Entscheidung für 9,00 Euro pro Kopf hat der Kreistag ein wichtiges Signal gesetzt: Jugendarbeit ist keine Kürzungsmasse. Sie ist eine Investition in Demokratie und Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises. DIE LINKE steht an der Seite der Kinder, Jugendlichen und freien Träger.
Elektronische Patientenakte: Chancen nutzen – Risiken benennen – niemanden zurücklassen!
Seit dem 1. Oktober 2025 gehört die elektronische Patientenakte (ePA) auch in Mecklenburg-Vorpommern zum Alltag. Ärztinnen, Ärzte, Kliniken und Apotheken speichern wichtige Dokumente wie Befunde, Medikationspläne oder Arztbriefe nun zentral in einer digitalen Akte. Ziel ist es, Behandlungen zu erleichtern, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die Abstimmung zwischen Haus- und Fachärzten zu verbessern.
Doch die ePA ist in ihrer jetzigen Form weit entfernt von einer wirklich sicheren und nutzerfreundlichen Lösung. Statt einer modernen Datenplattform ist sie bislang vor allem eine Sammlung von PDFs, die Ärztinnen und Ärzten zusätzlichen Aufwand bringt, ohne den erhofften Mehrwert zu schaffen. Gleichzeitig bestehen erhebliche Sicherheitsbedenken: Sensible Gesundheitsdaten sind ein besonders schützenswertes Gut, und Vertrauen entsteht nicht durch Versprechen, sondern durch nachweisbare Sicherheit.
Für uns als LINKE ist klar: Digitalisierung im Gesundheitswesen darf nicht auf Kosten der Patientensicherheit gehen. Niemand darf ausgeschlossen werden – weder ältere Menschen ohne Smartphone noch Menschen, die bewusst auf digitale Geräte verzichten. Deshalb muss es selbstverständlich bleiben, dass Befunde ausgedruckt, Papierauszüge von den Krankenkassen bereitgestellt und Angehörige mit Vollmacht eingebunden werden können.
Gerade im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte leben viele ältere Menschen, die keine digitalen Geräte besitzen. Für sie sind diese analogen Zugänge entscheidend. Wir halten es deshalb für notwendig, dass die Einführung der ePA von Aufklärung und praktischer Unterstützung begleitet wird. Denkbar sind Informationsangebote in Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Verbraucherzentralen oder Seniorenbeiräten, ebenso wie niedrigschwellige Beratungsformate in ländlichen Regionen. Auch der Einsatz von Gesundheitslotsinnen und -lotsen könnte ein Weg sein, um insbesondere älteren Menschen den Zugang zur ePA zu erleichtern.
Ein gravierendes Defizit ist, dass Rettungsdienste bislang keinen direkten Zugriff auf die ePA haben. Im Notfall bedeutet das, dass wichtige Informationen wie Allergien, Vorerkrankungen oder aktuelle Medikationen nicht sofort verfügbar sind. Wir fordern deshalb, dass auch Rettungskräfte im Einsatzfall einen gesicherten Zugriff auf die elektronische Patientenakte erhalten. So kann schneller und zielgerichteter geholfen werden – und im Ernstfall können entscheidende Minuten über Leben und Tod entscheiden.
Die elektronische Patientenakte kann ein Fortschritt sein – aber nur, wenn sie sicher, transparent und für alle zugänglich gestaltet wird. Digitalisierung muss gerecht, barrierefrei und solidarisch sein. Dafür kämpfen wir als Fraktion DIE LINKE im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte.
Willkommen bei der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte
Die Mecklenburgische Seenplatte ist eine Region voller Schönheit, Vielfalt und Potenzial – und wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen hier gut und gerecht leben können. Als Fraktion DIE LINKE im Kreistag vertreten wir eine klare Stimme für soziale Gerechtigkeit, ökologische Verantwortung und demokratische Teilhabe.
Wir kämpfen für:
- Soziale Sicherheit – bezahlbares Wohnen, gute Arbeit und faire Löhne
- Starke Daseinsvorsorge – von der Gesundheitsversorgung bis zum öffentlichen Nahverkehr
- Klimaschutz und Nachhaltigkeit – im Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort
- Transparenz und Bürgernähe – Politik, die zuhört und handelt
Unsere Arbeit im Kreistag ist geprägt von Offenheit, Dialog und dem festen Willen, die Interessen der Menschen in allen Städten und Dörfern unseres Landkreises zu vertreten. Wir setzen uns ein – für eine solidarische, gerechte und lebenswerte Mecklenburgische Seenplatte.
Wir haben immer ein offenes Ohr für Ihre Anliegen. Sie erreichen uns per E-Mail unter linksfraktion-msp@gmx.de oder telefonisch unter 0176 707 62284.
Ihre Anliegen sind unser Auftrag. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Region eine Zukunft hat, in der niemand zurückgelassen wird.




