Sinnhaftigkeit und Finanzierung eines zivilen Flughafens in Neubrandenburg-Trollenhagen umfassend prüfen!

Presseerklärung des Landtagsabgeordneten und Mitglied der Linksfraktion im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte Peter Ritter

 

Am kommenden Montag soll der Kreistag Mecklenburgische Seenplatte über eine Erwerbsoption für Grundstücke zur Weiterführung des Flughafens Neubrandenburg-Trollenhagen entscheiden. Damit soll das Ersterwerbsrecht der Flächen für den zivilen Fortbestand des Flughafens gesichert werden.

"Dem Vorhaben wäre nicht zu widersprechen, wenn es darum ginge, die Flächen allgemein für Konversionsvorhaben zu sichern. Dies aber ist nicht der Fall. Es geht mit dieser Vorlage um eine einseitige Orientierung auf einen zivilen Flughafen, und dass ist nicht zielführend.", so der Konversionsexperte der Linksfraktion im Landtag und Kreistagsabgeordnete Peter Ritter.

Vorliegende Analysen zeigen den enormen Finanzierungsbedarf eines solchen Vorhabens. Darüber hinaus stellen sich weitere Fragen, auch mit Blick auf das Luftverkehrskonzept des Landes. "Ein Blick zu anderen Flughäfen und Flugplätze des Landes muss hellhörig machen. Rostock-Laage, Parchim, Heringsdorf und andere Luftverkehrseinrichtungen zeigen, dass keine ohne finanzielle Bezuschussung des Landes oder der Kommunen auskommt, dass Luftverkehrsaufkommen für einen rentablen Betrieb nicht ausreicht, im Vorfeld herbei geredete Bedarfe mit der Realität nichts zu tun haben. Braucht es da noch eines Flughafens?

Und: wer soll das finanzieren?", so Ritter weiter. Angesichts der Debatten im Land zur finanziellen Unterstützung des Flughafens Rostock-Laage darf bezweifelt werden, dass das Land großzügig beispringt, und im Landkreis MSE und der Stadt Neunbrandenburg klemmt es finanziell an allen Ecken und Enden.

Zu hinterfragen ist auch, ob dieses Vorhaben in der kreislichen Arbeitsgruppe für Konversion hinreichend diskutiert und bewertet wurde. "Diese Arbeitsgruppe, gefördert vom Land, wurde extra gegründet, um Weichenstellungen für zivile Nachnutzungen der ehemaligen Militärstandortes gemeinsam mit den Standortkommunen zu diskutieren. Dann sollte man dies auch tun und nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun.", so Ritter abschließend.