Für eine faire und gerechte Bezahlung in der Mecklenburgischen Seenplatte und bundesweit - einen flächendeckenden gesetzlichen Stundenlohn von mindestens 10 Euro umsetzen!

Pressemitteilung zur letzten Sitzung der Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte am 18.03.2013

Auf ihrer letzten Fraktionssitzung am 18.03.13, durchgeführt in der Bundesagentur für Arbeit Neubrandenburg, befasste sich die Fraktion die LINKE. im Kreistag Mecklenburgische Seenplatte mit der aktuellen Situation und derzeitigen Problemlagen auf dem Arbeitsmarkt in der Mecklenburgischen Seenplatte und den daraus resultierenden zukünftigen Herausforderungen für die Arbeitsmarktpolitik im Landkreis. An der Beratung nahmen auch der Geschäftsführer der BA Hans-Martin Rump und die Leiter der Jobcenter MST und Neubrandenburg Uwe Hänsch und Andreas Wegner teil.

Wie der Fraktionsvorsitzende Arnold Krüger mitteilte, kristalisierten sich in der Diskussion mehrere Problemfelder heraus, mit denen die Mecklenburgische Seenplatte derzeit konfroniert ist. Die Zahl der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffener hat sich auf hohem Niveau seit Jahren verfestigt. „Neben der Förderung zur weiteren Qualifizierung für den ersten Arbeitsmarkt sehen wir hier auch einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor als Ansatz und Möglichkeit, Angebote für die Betroffenen zu schaffen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der LINKEN Arnold Krüger und verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Beschluss der letzten Kreistagssitzung, wo DIE LINKE, Grüne und SPD den Landrat aufgefordert haben, hier aktiv zu werden und gemeinsam mit den Akteuren im Themenfeld arbeitsmarktpolitische Konzepte für den Landkreis zu entwickeln und die vorhandenen Instrumente besser als bisher zu nutzen.

Gemessen an der EinwohnerInnenzahl liegt der Landkreis fast an der Spitze in der Bundesrepublik bei der Anzahl der Schulentlassenen ohne Abschluss. „Gerade in dieser Bevölkerungsgruppe besteht im weiteren Verlauf ein sehr hohes Risko von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Um die Zahl zu senken und gegen den Trend zu agieren, braucht es eines vernetzten Ansatzes von Elternhaus, Schule, Politik, öffentlichen Trägern und weiterer Institutionen im Landkreis, um hier unterstützend tätig zu werden“, sagte Arnold Krüger.

Ferner hat der Landkreis MSE einen sehr hohen Anteil an älteren ArbeiternehmerInnen sowohl in der Wirtschaft, im Öffentlichen Dienst aber auch im Dienstleistungsbereich was mittelfristig einen Fachkräftebedarf erfordert, wo es sich teilweise schon heute abzeichnet, dass es unter der derzeitigen Situation eine Herausforderung sein wird, diesen in bestimmten Bereichen adäquat abzudecken. Parallel verlassen aber sehr viele gut qualifizierte junge Leute nach der Ausbildung/Studium nach wie vor in Größenordnungen die Region.

„Um der Abwanderung insbesondere von jungen Menschen entegenzutreten und den Fachkräftebedarf mittel- und langfristig zu sichern, bedarf es endlich auch in in vielen Berufs- und Tätigkeitsfeldern unserer Region einer fairen und gerechten Bezahlung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, von der man auch leben- und für sich und seiner Familie eine sichere Existenz aufbauen kann. Denn dies ist aus unserer Sicht das Hauptinstrument, um junge und gut qualifizierte Menschen in der Region zu halten“, sagte der Fraktionsvorsitzende Arnold Krüger. „Das Niedriglohnland M-V muss der Vergangenheit angehören“, so Arnold Krüger weiter. „Es kann auch nicht länger sein, dass Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Lohn durch staatliche Mittel aufstocken müssen.“ „Hier appeliere ich vor allem an viele Arbeitgeber auch in unserem Landkreis und sehe sie in der Pflicht, endlich ihrer Verantwortung diesbezüglich nachzukommen und angemessene Löhne und Gehälter zu zahlen“, sagte Arnold Krüger.

„Von Seiten der Bundespolitik muss deshalb endlich der flächendeckende gesetzliche Mindeslohn umgesetzt werden. 8.50 Euro/h, wie aktuell diskutiert werden, sind hier zwar ein erster Schritt aber nicht ausreichend. DIE LINKE fordert deshalb einen Lohn von mindestens 10.00 Euro/h der nötig wäre, um die Existenz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu sichern und der insbesondere auch vorbeugend gegen Alterarmut wirken würde, einer weiteren Folge von Niedriglöhnen mit der wir in Zukunft in unserer Region massiv konfrontiert sein werden, wenn sich an dieser Stelle nicht umgehend etwas ändern sollte“, so Arnold Krüger abschließend.


Arnold Krüger, Fraktionsvorsitzender